Kinderfreunde Steiermark in Kooperation mit Kinderbüro - Die Lobby für Menschen bis 14 und Graz Museum

DIE DIGITALE STADT DER KINDER

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#Digitale Lebenswelten    Kinder/Jugend

Ohne Strom ist nichts digital

Wie wollen wir leben in digitalen Zeiten wie diesen? Und wie wollen eigentlich Kinder in unserer Stadt leben? Was ist eine Zukunftsfabrik? Und was hat all das mit dem Grazer Kinderparlament zu tun?

Für das Kulturjahr 2020 organisierten die Kinderfreunde Steiermark gemeinsam mit ihren langjährigen Partnerorganisationen, dem Kinderbüro und dem Graz Museum, ein vielfältiges Programm für Kinder von 9 bis 12 Jahren. Manches davon wurde aufgrund der Umstände weniger analog umgesetzt als ursprünglich gedacht, aber – und das ist die gute Nachricht: Es musste nichts gestrichen oder abgesagt werden.

Den Beginn machten Workshops des Kinderbüros mit Schüler*innen und jungen Vertreter*innen aus dem Kinderparlament Graz. Sie mündeten in ein Symposium, das in digitaler Form verwirklicht wurde. Katja Hausleitner, für die Themen Wohnen, Stadt und Verkehr im Kinderbüro verantwortlich, sagt über die Erkenntnisse: „Die Digitalisierung hat einen sehr großen Einfluss auf die Lebenswelt von Kindern. TikTok, Pokémon Go und Kommunikationstools für den Unterricht sind den Kindern bestens vertraut und werden grundsätzlich sehr positiv gesehen.“ Und Thomas Plautz, Geschäftsführer des Kinderbüros, fügt hinzu: „Den Kindern sind auch negative Aspekte der Digitalisierung bewusst: Das Suchtpotenzial des Internets, Eltern, die keine Zeit haben, weil sie zu viel am Computer arbeiten, die Abhängigkeit von der Technik.“ Oder wie es eine junge Teilnehmerin an einem Workshop auf den Punkt brachte: „Die Vorteile sind, dass man alles digital machen kann. Der Nachteil ist: Wenn der Strom einmal nicht geht, dann ist alles weg.“

Eine Stadt im Museum

Die Inhalte, die in den Workshops und beim Symposium erarbeitet wurden, konnten dann im Juli in der „Kinderstadt BIBONGO“ im Graz Museum von insgesamt rund 250 Kindern weiterentwickelt werden. Diese Stadt, die die Kinderfreunde schon seit dem Jahr 2014 alljährlich im Sommer eröffnen, wurde im Kulturjahr für eine Woche zu einer „Zukunftsfabrik“. In unterschiedlichen Stationen wurden virtuelle Räume realen gegenübergestellt. Das alles war ohne größere Einschränkungen möglich, wie Barbara Binder, Geschäftsführerin der Kinderfreunde, und Marija Redi, Projektleiterin der Kinderstadt BIBONGO, erzählen: „Wir sind ein sozialer Dienstleister und haben daher uneingeschränkt weitergearbeitet. Es war für uns gar kein Thema, unser Programm ausschließlich in den digitalen Raum zu verlegen.“ Die Kinder wurden in der „Fabrik“ zu Forscher*innen und konnten ihre Vorstellungen einer zukünftigen Stadt kreieren.

Für die dritte Projektphase war eine abschließende Ausstellung im Graz Museum geplant. Nach etlichen Verschiebungen wurde allerdings die Entscheidung getroffen, die Schau zu digitalisieren und einen Abschlussfilm zu produzieren, der auf der Website der Kinderfreunde zu bewundern ist.

„Kinder finden technische Entwicklungen in Bezug auf die Digitalisierung sehr spannend“, sagt Alexia Getzinger, Vorstandsvorsitzende der Kinderfreunde, „aber im Endeffekt wollen sie diese Fortschritte mit eigenen Augen sehen. Sie möchten mit digitalen Medien leben, aber immer in Gemeinschaft mit anderen. Sie spielen mit digitalen Geräten, sie tauschen sich aus, sie nutzen sie aber auch, um sich in irgendeiner Form weiterzubilden. Da muss man auch ansetzen und den Kindern vermitteln: Nicht alles, was du an Werbung, Informationen, Weltbildern im Internet findest, entspricht der Wahrheit. Wir sollten Kinder in digitalen Räumen daher auch nicht allein lassen, sondern sie gut begleiten. All diese Erkenntnisse nehmen wir mit in die Kinderstädte, die wir in den nächsten Jahren betreiben werden.“

(c) Nikola Milatovic
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  • (c) Nikola Milatovic

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  • (c) Kinderfreunde Steiermark

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Das Kulturjahr 2020 wurde unterstützt von: